MUSEUM KLOSTER ST. JOHANN MÜSTAIR
Das UNESCO-Welterbe Kloster St. Johann in Müstair ist ein seit 1250 Jahren belebtes benediktinisches Kloster. Es wurde vermutlich 775 von Karl dem Grossen in Müstair gegründet. Spätestens seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts prägt eine benediktinische Gemeinschaft von Frauen den Ort und seine bauliche Erscheinung. Noch heute besteht der Konvent aus acht Klosterschwestern, die ihr Leben nach der Regel des Heiligen Benedikt ausrichten. Das 2003 gegründete Museum spiegelt das Leben der Gemeinschaft ebenso wider wie 1250 Jahre bedeutender Baugeschichte und Objektkultur. Es befindet sich im sogenannten Plantaturm, dem ältesten Wohn- und Wehrturm des Alpenraums, und gibt Einblicke in Räume des monastischen Lebens, darunter dem Kreuzgang, Refektorium, Dormitorium und den sogenannten Nonnenzellen. Im angeschlossenen Archäologischen Archiv können bei Führungen ausgewählte Fundstücke der über 25 000 archäologischen Objekte besichtigt werden.
Innenleben
Ein Leben in einer religiösen Gemeinschaft ist in einer säkular geprägten Gesellschaft ein Randphänomen. Klausurbestimmungen und ein rhythmisierter Tagesablauf bestimmen den Alltag der Frauengemeinschaft im Kloster Müstair, in dem Männer nur in Ausnahmefällen Zutritt haben. Im Rahmen des Projektes «A Future for whose past?» zum Denkmalschutzjahr 2025 richtet das Klostermuseum in zwei Ausstellungen den Blick auf die Benediktinerinnen hinter den Klostermauern. Mit den Ausstellungen INNENLEBEN und IN PERSONA rückt das UNESCO-Welterbe die Frauen mit ihren persönlichen Erfahrungen in den Vordergrund. Mittels persönlicher Objekte, Briefe, eigener künstlerischer Arbeiten und berührender Interviewsequenzen werden bestehende Annahmen und Vorurteile relativiert und neue Sichtweisen angeboten.
IN PERSONA. Die Schwestern von Müstair und ihre Lieblingsobjekte (muestair.ch)